Wanderung zur Soiernspitze (2257m)
von Konstantin am 04. Aug 2012, abgelegt unter Verschiedenes
Am Freitag den 03.08.2012 starteten wir in Krün um 15:30 Uhr die Wanderung zur Soiernspitze.
Zu Beginn wanderten wir eine Forststraße hinauf bis zur Fischbach-Alm, von der aus wir schon einen Blick in das Nachbartal werfen durften. Kurz nach der Alm wechselten wir nach rechts auf den Lakaiensteig und umgingen dadurch den Abstieg zur verfallenen Hundstall-Hütte und den anschließenden Aufstieg zum Soiernhaus.
Der Lakaiensteig führte uns auf schmalem, teilweise ausgesetztem und aussichtsreichem Pfad ohne wesentlichen Höhenverlust in einem leichten Auf und Ab entlang des westlichen Talrandes. Ein Blick über die Schulter gewährte Sicht bis hin zum Sylvensteinspeicher. Vor uns tauchte ein Wasserfall auf, welcher von der Ebene des Soiernsees in das Tal hinab stürzt und sich mit dem Fischbach vereinigt. Überhalb des Wasserfalles thront das Soiernhaus. Leider zeigte sich die Soiernspitze, welche meist in ihre flauschige Wolkendecke eingehüllt war, nur zaghaft.
Nach einem kurzen, kräftigen Anstieg erreichten wir schließlich die Hütte und wurden freundlich begrüßt und mit leckeren Spinatknödeln verwöhnt. Da wir beide recht müde waren, gingen wir zeitig ins Bett.
Aus der Schlafruhe wurde jedoch nicht viel, da die Hüttenwirtin “Susanne” in ihren Geburtstag lautstark hinein feierte und sie dabei von einigen Hüttengästen unterstützt wurde. Am nächsten Tag fand praktischerweise ein Sommerfest auf der Hütte statt, sodass die Wirtin ein weiteres Mal feiern konnte.
Samstag 04.08.2012
Am Morgen genossen wir die Aussicht ins Tal und stärkten uns bei einem üppigen Frühstück. Anschließend ging es hinab zu dem schönen Soiernsee und wieder in Serpentinen hinauf ins Kar. Die Sonne zeigte sich heute schon um einiges kräftiger, jedoch zogen im Bereich des Gipfels immer mehr Wolken auf. Ein Blick zurück zeigte das Soiernhaus und das Tal dahinter in weichem Morgenlicht.
Im steinigen Kar begegneten uns einige Gämsen. Der Aufstieg wurde bald immer steiler und war in dem Geröllfeld teilweise recht mühsam, doch wir erreichten schließlich den Grat. Auf der anderen Seite umwaberten uns mit kaltem Wind die Wolkenmassen und wir stiegen zügig zur Soiernspitze (2257m) auf. Hier machten wir es uns im Windschatten gemütlich und genossen unsere Brotzeit.
Da die Wolken die Sicht nicht frei geben wollten und für den Nachmittag ein Gewitter vorhergesagt war, entschieden wir uns, von unserem ursprünglichen Plan, eine Gratwanderung über die Reißende Lahnspitze, den Federnkopf und den Seinskopf zu machen, abzuweichen, und zu den Vereinsalmen abzusteigen. Hier wäre es weit weniger gefährlich von einem Gewitter erfasst zu werden, als sich gerade auf einem exponierten Grat zu befinden.
Der Wanderweg, welcher zunächst über das Jöchel führte, gestaltete sich äußerst interessant und zeigte immer wieder Einblicke in die schöne Landschaft. Hier begegneten wir einer gut getarnten Kreuzotter, welche sich direkt vor uns auf dem Weg befunden hatte. Fast wären wir auf sie drauf getreten und vermutlich erschraken wir weit mehr als das kleine Reptil, welches sich schnell ins Gebüsch zurückzog.
Bald kamen wir an den Vereinsalmen an und wir schnabulierten einen leckeren Kuchen. Weiter ging es dann über eine Forststraße hinab an der Ochsenalm vorbei. Im Süden nahte das vorhergesagte Gewitter heran, welches damit begann, sich lautstark anzukündigen. Dies bekräftigte uns darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Kurz vor dem Wanderparkplatz in Krün fing es leicht zu regnen an und als wir im Auto saßen, ergoss sich das Gewitter mit aller Kraft und prasselte mit dicken Tropfen gegen die Windschutzscheibe.
Eines steht fest: Die Soierngruppe werde ich für die Gratwanderung nochmals besuchen. Vielleicht biwake ich dann auch unten am Soiernsee. Ach wie herrlich…